MICHAEL PRAX - LICHT UND FARBE

 

Gipsrelief

In den Ursprüngen dieser künstlerischen Odyssee erheben sich die Gipsreliefs wie uralte Chroniken einer vergessenen Zeit. Der Künstler webt sein Schaffen mit einer Mischung aus Gips, die er behutsam mit Spachtel und anderen Instrumenten auf eine Spannplatte haucht. Durch diese liebevolle Geburt entsteht ein Grundgerüst, das mit jeder Schicht eine eigene räumliche Symphonie entfaltet.

Die Farblandschaften, die auf diese räumliche Leinwand getragen werden, entstammen Farbsprays, jenen magischen Elixieren, die eigentlich für die Welt der Autolackierung geschaffen wurden. Doch hier finden sie eine neue Bestimmung, in ihrer pigmentreichen Pracht und der unvergleichlichen Beständigkeit gegen das Wandelnde des Lichts. Jeder Sprühstoß ist ein Pinselstrich im Raum, eine Verschmelzung von Technik und Kunst, die dem Material eine Seele einhaucht.

Die Zeitreise dieser Kunstwerke erstreckt sich über den Zeitraum von 1989 bis 1995, eine Ära, in der der Künstler seine Visionen in die Welt sprühte. Die Bilder, allein durch die Kraft des Sprays erschaffen, erheben sich wie Relikte aus einer vergangenen Zukunft. Die Oberflächen, geformt durch die Hände des Künstlers, tragen die Geschichten der Entstehung, wie ein Atlas vergangener Träume und Leidenschaften.

Es ist faszinierend, wie diese Werke, entstanden aus einem Zusammenspiel von Gips, Spachtel und farbenfrohen Sprays, eine eigene Dimension schaffen. Die Räumlichkeit der Kunstwerke ist nicht nur physisch, sondern auch emotional spürbar. Jeder Blick darauf ist wie eine Reise durch die Zeit, ein Eintauchen in die Schöpfung eines Künstlers, der mit seinen Händen Welten erschaffen hat, die auch nach all den Jahren noch in ihrer Aussagekraft und Tiefe fesseln.

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